Zeittafel zur Biographie von Gustav Theodor Fechner

1801 Fechner als Sohn des evangelischen Pfarrers Samuel Traugott Fechner und seiner EhefrauJohanna Dorothea Fechner, geb. Fischer, in Groß-Särchen (Niederlausitz) geboren (19.4.)

1803 Geburt der Schwester Emilie (7.1.)

1804 Geburt der Schwester Clementine (5.10.)

1806 Geburt der Schwester Mathilde (27.6.) – Tod des Vaters (11.7.)

1806–1814 Erziehung – zusammen mit dem Bruder Eduard Clemens (geb. 21.8.1799) – durch den Bruder der Mutter, den evangelischen Geistlichen Gottlob Eusebius Fischer und dessen Ehefrau Karoline Friederike, geb. Burdach, in Wurzen, seit 1810 in Ranis (Thüringen)

1814 Konfirmation in Ranis – Rückkehr in die Niederlausitz: Besuch der Lateinschule in Sorau (bis 1815)

1815–1816 Mit der Mutter und den Geschwistern in Dresden – Besuch der Kreuzschule – Zeichenunterricht an der Kunstakademie

1816–1817 Besuch der Medizinisch-Chirurgischen Akademie in Dresden

1817 Immatrikulation an der Universität Leipzig (19.5) – Beginn des Studiums der Medizin

1819 Bakkalaureatsexamen (3.11.)

1820 Studium von Lorenz Okens „Lehrbuch der Naturphilosophie“ als Grunderlebnis der weltanschaulichen Entwicklung Fechners

1821 „Beweis, daß der Mond aus Jodine bestehe“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises), die erste satirische Schrift Fechners

1822 Medizinisches Praktisches Examen (16.3.) – Satire „Panegyrikus der jetzigen Medicin und Naturgeschichte“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises)

1823 Magisterexamen und damit Erwerb des philosophischen Doktortitels (13.2.) – Habilitation mit der Schrift „Praemissae ad theoriam organismi generalem“ (6.9.) – „Katechismus oder Examinatorium über die Physiologie des Menschen“ – „Katechismus der Logik oder Denklehre“ – Erste Vorlesung an der Leipziger Universität, ein „Gratis-Examinatorium“ über Physiologie (Okt.)

1824 Übersetzung des „Handbuches der dynamischen Elektrizität“ von J. F. Demonferrand, der „Untersuchungen über die Erweichungen des Gehirns“ von L. Rostan und des „Lehrbuches der Experimentalphysik oder Erfahrungs-Naturlehre“ von J.-B. Biot, Bd. 1 und 2 – Erste Vorlesungen zur Physik – Satire „Stapelia mixta“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises) – Wahl zum Beisitzer des akademischen Gerichts der Universität (16.6.) – Übersiedlung der Mutter zu Fechner nach Leipzig

1825 Reise – zusammen mit Martin Gottlob Schulze – in das Riesengebirge – Übersetzung des „Lehrbuches der Experimentalphysik oder Erfahrungs-Naturlehre“ von J.-B. Biot, Bd. 3 nd 4 – Satire „Vergleichende Anatomie der Engel“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises)

1825–1830 Übersetzung des „Lehrbuches der theoretischen und praktischen Chemie“ von L. J. Thénard (Bd. 1–7, mit Ergänzungen Fechners) – Im Freundeskreis „Eranion“ (Hermann Härtel, Alfred Wilhelm Volkmann, Christian Hermann Weiße u. a.)

1826 Erste naturwissenschaftliche Abhandlungen im „Archiv für die gesammte Naturlehre“ (Nürnberg)

1827 Studienreise mit einem Reisespipendium des sächsischen Staates durch Bayern und die Schweiz nach Paris, Begegnungen mit dem französischen Physiker A. M. Ampère, J.-B. Biot,F. Savart und L. J. Thénard (Spätsommer/Herbst) – Vier Aufsätze zur Chemie

1827–1829 Versuche zu dem von Georg Simon Ohm 1826 entdeckten Gesetz der Stromstärke und des Spannungsab falls, dazu Briefwechsel mit Ohm (14.11.1828–9.12.1829)

1828 Aufsatz über ein vom Planetensystem abgeleiteten Atommodell, das erste dieser Art in der Geschichte der Physik, und erste psychologische Untersuchungen (zu subjektiven Farbempfindungen) – Ablehnung des Gesuchs, zum außerordentlichen Professor berufen zu werden,durch die sächsische Regierung (1.11.)

1828–1829 2. Auflage der Übersetzung des „Lehrbuches der Experimentalphysik oder Erfahrungs-Naturlehre“ (Bd. 1–5, Bd. 3 unter dem Titel „Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie“ von Fechner verfaßt, mit Entwurf zu einem Nadeltelegraphen) – Fünfzehn Abhandlungen zur Chemie und Elektrophysik hauptsächlich in Schweiggers „Journal für Physik und Chemie

1830–1834 Redaktion des „Pharmaceutischen Centralblatts“, des ersten Referateorgans unter den deutschen Fachzeitschriften (1. Nr. vom 14.1.1830) und weitere Aufsätze zur Elektrophysik in Schweiggers „Journal für Physik und Chemie

1830 „Elementar-Lehrbuch des Elektromagnetismus, nebst Beschreibung der hauptsächlichen elektromagnetischen Apparate“ – Verlobung mit Clara Volkmann (Dez.)

1831 Ernennung zum außerordentlichen Professor für Physik an der Universität Leipzig – „Massbestimmungen über die galvanische Kette“, Fechners Hauptschrift zur Physik und eine der bedeutendsten Monographien der Frühzeit der Elektrizitätslehre

1832 „Repertorium der Experimentalphysik“ (3 Bde.) – Satire „Schutzmittel für die Cholera“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises)

1832–1834 Mitarbeit an Brockhaus’ „Conversationslexikon der neuesten Zeit und Literatur

1833 Beginn der Mitarbeit in der Redaktion der „Leipziger Literatur-Zeitung“ (1.1) – Eheschließung mit Clara Volkmann (18.4.)

1834 Berufung zum ordentlichen Professor für Physik an der Universität Leipzig (3.10.) – Aufnahme des Neffen Johannes Emil Kuntze in die Wohnung des Ehepaares Fechner

1834–1838 Herausgabe des „Haus-Lexikon. Vollständiges Handbuch praktischer Lebenskenntnisse für alle Stände“ (8 Bde., Erscheinen der ersten Lieferung im Juni 1834)

1835 Durch das sächsische Staatsdienergesetz Beamter auf Lebzeit (7.3.) – Einrichtung des Physikalischen Kabinetts im neuerbauten Augusteum der Leipziger Universität – Studien zu Friedrich Rückert und Heinrich Heine – Übersiedlung in die Kleine Windmühlengasse (Grundstück des Freundes Hermann Härtel) – Reise nach Österreich und Oberitalien (Gastein, Venedig) (Aug.) – Öffentliche Verteidigung der Schrift „De variis intensiatem vis galvanicae methodis“ (14.12.) – Antrittsvorlesung als ordentlicher Professor (16.12.)

1836 Vereidigung als ordentlicher Professor (16.1.) – Aufnahme in den akademischen Senat der Leipziger Universität (4.2.) – „Das Büchlein vom Leben nach dem Tode“, Fechners Beitrag zur Unsterblichkeitsdiskussion in der deutschen Philosophie – Erste Begegnung mit Bettina von Arnim

1837 Begegnung mit Adelbert von Chamisso (Aug.) – Beitritt zum Leipziger Kunstverein (9.11.)

1838 Wiederaufnahme der Experimente zu den subjektiven optischen Erscheinungen – Mitarbeit an Brockhaus’ „Conversationslexikon der Gegenwart“ – Erscheinen der letzten Lieferung des „Haus-Lexikon“ (Juni)

1839 Aufnahme als Ehrenmitglied in die Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft der Wissenschaften (Febr.) – Kurreise nach Ilmenau (Thür.) – „Über einige Bilder der zweiten Leipziger Kunstausstellung“, Fechners erste Schrift zu Fragen der Ästhetik – Beginn der schweren Krankheit Fechners (Dez.), die bis 1844 andauert

1840 Aufgabe der Vorlesungen und Rücktritt als Direktor des Physikalischen Instituts (Mai)

1841 Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissen-schaften zu Berlin (25.3.) sowie die Accademia reale delle szienze zu Turin – Zweite Auflage des „Haus-Lexikon“ (8 Bde.) und „Gedichte“ (Anthologie)

1843 Pensionierung Fechners und Berufung Wilhelm Eduard Webers auf Fechners Physik-Lehrstuhl (Mai) – Schlimmste Phase der im Dez. 1839 begonnenen Krankheitsperiode (Aug.) und beginnende Besserung (Okt.)

1844 Berufung zum ordentlichen Mitglied der Fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft der Wissenschaften (Jan.) – Denkschrift zu deren Reform und Teilnahme an entsprechenden Beratungen (Jan./Febr.) – Reise in den Harz, Besuche bei Wilhelm von Kügelgen in Ballenstedt sowie Rudolf Hermann Lotze in Göttingen (Juli)

1845 Unterzeichnung des Antrags von 13 Leipziger Universitätsprofessoren an die sächsische Regierung zur Begründung einer Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften (7.4.) – Niederschrift der autobiographischen „Krankheitsgeschichte“ (Juni) – Studien zur Moralphilosophie (Aug./Sept.) – „Über die Verknüpfung der Faraday’schen Induktionserscheinungen mit den Ampèr’schen elektrodynamischen Erscheinungen“, die letzte Abhandlung Fechners zur Elektrophysik

1846 Satire „Vier Paradoxa“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises) – Wiederaufnahme der Vorlesungen, zunächst zu Fragen der Moralphilosophie (6.6.) – „Über das höchste Gut“, Fechners erste Schrift zur Ethik – Berufung in die Mathematisch-Physische Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaft zu Leipzig (1.7.)

1847 Beginn einer Vorlesung zur „Einleitung in die Naturphilosophie“ (Apr.) – Mehrmonatiger Besuch des Bruders Eduard Clemens bei Fechner und der Mutter in Leipzig – Reise mit Freunden in das Riesengebirge (Sept.) – Beginn einer Vorlesung „Über die letzten Dinge und die Willensfreiheit“ (Okt.)

1848 Beitritt zum Leipziger liberalen Deutschen Verein (Apr.) – Aufsätze zu verfassungspolitischen Fragen im „Leipziger Abendblatt“ (15.4., 11. und 16.5.) – Aufsatz „Über das Lustprincip des Handelns“ – Biologisch-philosophische Schrift „Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen“ (Vorwort: 24.8.) – Clara Fechners Märchenbuch „Die schwarze Tante“ (mit Illustrationen von Ludwig Richter) – Wahl zum stellvertretenden Sekretär der Mathematisch-Physikalischen Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften (2.12., in diesem Amt bis 30.12.1850)

1849 Während des Dresdener Maiaufstandes Dienst in einer Freiwilligenkompanie der Leipziger Bürgerwehr (Mai) – Vorträge über die mathematische Behandlung organischer Gestalten und Prozesse (18.5.) sowie über das Kausalgesetz (14.11.) in der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften – Beginn von Vorlesungen zur allgemeinen Anthropologie (Okt.)

1850 Reise des Ehepaares Fechner nach Thüringen (Sept.) – Übersiedlung in ein Wohnhaus in der Dresdener Straße/Ecke Blumengasse (Okt.) – Beginn einer Vorlesung über Entstehung und Einteilung des Menschengeschlechts (Okt.) – Idee zur Fundamental- und Maßformel der Psychophysik (22.10.) – Vollendung der Arbeit am Manuskript des Werkes „Zend-Avesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits“ (Dez.) – „Räthselbüchlein“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises)

1851 „Zend-Avesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits“ (3 Teile), philosophische Hauptschrift Fechners mit dem Exkurs „Kurze Darlegung eines neuen Princips der mathematischen Psychologie“ – Beginn planmäßiger Experimente zur Psychophysik, mit Unterstützung durch den Schwager Alfred Wilhelm Volkmann

1853 Beginn von Vorlesungen über die Lehre von Leib und Seele (Okt.) – Kritische Auseinandersetzung mit der Philosophie Herbarts /„Zur Kritik der Grundlagen von Herbart’s Metaphysik

1853–1854 Herausgabe des „Centralblattes für Naturwissenschaften und Anthropologie

1854 Beginn der Mitarbeit an der von Wilhelm Gottlieb Hankel herausgegebenen Übersetzung der Werke des französischen Physikers F. D. Arago (16 Bde., 1854–1860)

1855 „Über die physikalische und philosophische Atomenlehre“ mit Fechners Auffassung von der atomaren Grundstruktur der Materie – Versuche Fechners zu Temperaturempfindungen

1856 Polemische Schrift „Professor Schleiden und der Mond“ mit Betonung des Gedankens der Beseeltheit der Natur

1856–1857 Experimente zum Gesichtssinn und zum Augenmaß sowie zur Bestimmung des Schwellenunterschiedes bei Gewichten

1857 Erste Vorlesung zum Thema „Elemente der Psychophysik“ (Apr.) und deren Fortsetzung zum Thema „Spezielle Psychophysik“ (Okt.) – Beginn von Experimenten zu den Tastempfindungen nach der psychophysischen Meßmethode der mittleren Fehler

1858 Erste Aufsätze zum Maß des Psychischen und erste Vorlesung über psychophysische Meßmethoden (Apr.) – Silberne Hochzeit des Ehepaares Fechner (18.4.)

1859 Vortrag über das psychophysische Grundgesetz in seiner Beziehung zur Schätzung der Größe der Himmelskörper in der Mathematisch-Physischen Klasse der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften (15.1.) – Tod der Mutter (19.5.) – Aufnahme in die Gesellschaft der Naturforscher „Leopoldina“ in Halle (1.8.) – Teilnahme an der 450-Jahr-Feier der Universität Leipzig (2.12.) – Vorwort zum 1. Bd. der „Elemente der Psychophysik“ (7.12.)

1860 „Elemente der Psychophysik“ (2 Bde.), Fechners Hauptwerk und wichtigster Beitrag zur Schaffung der Grundlagen der modernen Psychologie – Beginn alljährlicher Erholungsreisen des Ehepaares Fechner (Sommer)

1861 Tod des Bruders Eduard Clemens in Paris (7.2.) – „Über die Seelenfrage. Ein Gang durch die sichtbare Welt, um die unsichtbare zu finden“, der philosophische Nachtrag zu den „Elementen der Psychophysik

1863 Vortrag „Über das ästhetische Gesetz des Goldenen Schnitts“ im Leipziger Kunstverein (8.3.) – „Die drei Motive und Gründe des Glaubens“ mit grundsätzlicher Ablehnung atheistischer Weltanschauungen

1864 Erste Vorlesung über Grundprinzipien des materiellen und geistigen Prinzips (18.4.) – Erste Vorlesung zur Ästhetik (17.10.)

1865 Beginn der Studien zu Hans Holbeins d. J. Gemälde „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer“

1866 Erste Veröffentlichungen zur Holbein’schen Madonna und zum Assoziationsprinzip in der Ästhetik – Tod Christian Hermann Weißes (19.9.)

1867 Denkschrift mit Vorschlägen zur Erweiterung der Sammlungen des Leipziger Städtischen Museums (15.5.) – Teilnahme an Experimenten des Freiherrn Carl Ludwig von Reichenbach zum sog. Od (4.–14.7.) – Reise nach Darmstadt, Freiburg und Basel im Zusammenhang mit den Studien zur Holbeinschen Madonna (Aug.)

1868 Studien zur Philosophie Friedrich Schleiermachers (29.11.–7.12.)

1869 Zweite Denkschrift zur Erweiterung der Sammlungen des Leipziger Städtischen Museums (20.10.)

1870 Weitere Studien zu Fragen des Holbeinschen Madonnenbildnisses und Vortrag dazu im Leipziger Kunstverein (20.3.) „Über die Aechtheitsfrage der Holbeinschen Madonna“ (Vorwort vom 24.7.) – Publikumsbefragung zum Holbeinschen Madonnengemälde mit Hilfe eines in der Holbein-Ausstellung der Dresdner Gemäldegalerie ausgelegten Albums (15.8. –15.10.) – Abhandlung „Zur experimentellen Ästhetik“ mit grundsätzlichen Darlegungen dazu – Beginn der Arbeit an einem Manuskript zur Kritik von Eduard von Hartmanns „Philosophie des Unbewußten“ (unveröffentlicht)

1872 Abschluß der Studien zur Holbeinschen Madonna – „Bericht über das auf der Dresdener Holbein-Austellung ausgelegte Album“ – Erste Vorlesung über ästhetische Gesetze (15.4.)

1873 Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig (22.2.) – Augenoperation in der Klinik Alfred Karl Graefes in Halle (6.5.) – „Einige Ideen zur Schöpfungs- und Entwicklungsgeschichte der Organismen“ mit grundsätzlichem Bekenntnis zu Charles Darwins Entwicklungstheorie – Beginn eines intensiven Briefwechsels mit William Thierry Preyer zur Psychophysik, zur Myophysik und zur Entwicklungslehre (9.11.)

1874 Reise des Ehepaares Fechner mit Hermann Härtel nach Rom (Sept./Okt.) – Beginn der Vorlesungen „Über die Grundbeziehungen des materiellen und geistigen Prinzips“ (19.10.) – Zweite Augenoperation durch Alfred Karl Graefe

1875 Ende der Vorlesungen (März) – Tod Hermann Härtels (4.8.) – Erste Begegnung mit Wilhelm Wundt (Herbst) – „Kleine Schriften“, eine Sammlung satirischer Schriften Fechners sowie Abhandlungen über die Bilder der zweiten Leipziger Kunstausstellung von 1839 (unter dem Pseudonym Dr. Mises)

1876 „Vorschule der Aesthetik“ (2 Bde.), Fechners Hauptwerk zu der von ihm begründeten experimentellen Ästhetik – Dritte Augenoperation durch Alfred Karl Graefe – „Erinnerungen an die letzten Tage der Odlehre und ihres Urhebers“, eine Auseinandersetzung mit Carl Ludwig von Reichenbachs spiritistischen Theorien – Ausscheiden aus der Fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft der Wissenschaften (Antrag vom 27.1.)

1877 Tod Alfred Volkmanns (21.4.) – „In Sachen der Psychophysik“ als Beitrag zur internationalen Diskussion der Schriften Fechners zur Psychophysik – Zusammen mit anderen Leipziger Naturwissenschaftlern Teilnahme an Vorführungen des amerikanischen Spiritisten Henry Slade (Nov./Dez.)

1878 Tod des Freundes Ernst Heinrich Weber (26.1.) – Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien (8.7.)

1879 „Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht“, Fechners zusammenfassende Darstellung seiner Weltanschauung (Febr.)

1882 „Revision der Hauptpuncte der Psychophysik“ als Antwort auf die gegen seine Psychophysik erhobenen Einwände und zur Präzisierung der eigenen Auffassungen dazu – Intensiver Briefwechsel zu Fragen der Psychophysik mit Wilhelm Wundt (8.10.–10.12.) und Karl Vierordt (13.12.–20.2.1883)

1883 Goldene Hochzeit des Ehepaares Fechner (18.4.)

1884–1887 Letzte Abhandlungen zur Psychophysik

1884 Märchen „Das Wünschelmännchen“ (unter dem Pseudonym Dr. Mises) – Letzte Erholungsreise des Ehepaares Fechner, nach Georgenthal im Thüringer Wald (Sommer) – 50. Ordinariatsjubiläum und Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch den Rat der Stadt Leipzig (3.10.) – Ausbildung des grauen Stars

1885 Zweiter intensiver Briefwechsel mit Wilhelm Wundt zu Fragen der Psychophysik (24.3.–13.4.)

1885–1887 Letzte Arbeiten an der „Kollektivmaßlehre“ (die 1897 als der wichtigste Beitrag Fechners zur mathematischen Statistik postum veröffentlicht wird)

1886–1887 Teilweise Erblindung

1887 „Zur Kritik des Leipziger Mendebrunnens“ – „Ueber die psychischen Massprincipien und das Weber’sche Gesetz“, letzte wissenschaftliche Arbeit zur Psychophysik – Besuch Wilhelm Ostwalds bei Fechner (Herbst) – Erster Schlaganfall (6.11.) – Tod (18.11.) und Beisetzung auf dem Leipziger Neuen Johannesfriedhof (21.11.)